von Mira Mausebein, 10

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Dieses Jahr kooperieren wir mit dem online-Lyrik-Projekt poedu. Dafür durfte unsere Programm-Autorin Dana von Suffrin die Schreib-Aufgabe für den 05.06. stellen. Die Texte und Bilder, die auf ihren Impuls hin entstehen, werden wir am 12.06. hier veröffentlichen, wir freuen uns schon sehr!

ÜBER POEDU

Kathrin Schadt ist Autorin und Journalistin aber auch Mutter einer 7jährigen. Aufgrund der Quarantäne hat sie zunächst für ihre Tochter eine Poesiewerkstatt erfunden. In wenigen Tagen hat dieses Projekt aber überraschend viele Neugierige gefunden, es haben sich seitdem dutzende Kinder (und Erwachsene) online angemeldet sowie Autoren aus dem deutschsprachigen Raum. Die Idee ist, Kinder und Jugendliche an die Möglichkeiten unserer Sprache heranzuführen, fern der zT. zähen Homeschooling-Aufgaben. Als Quelle, als Ventil, als Befreiung. In Zeiten der Krise brauchen auch Kinder Ausdruck und Hoffnung. Jeden Freitagmorgen kommt daher das Poedu. Und bringt den Kindern eine Poesieaufgabe einer bekannten Poet*in. Innerhalb einer Woche können die Kinder dann ihre Ideen und Texte zunächst in einer geschlossenen, virtuellen Gruppe austauschen, Fotos und Videos hochladen, miteinander auch in Quarantänezeiten in Kontakt kommen. Am Freitag selbst wird dann auf der öffentlichen Facebookseite von Kindern für Kinder (und Erwachsene) ihre neueste Poesie veröffentlicht. Hier können Sie dem Projekt auf Schritt und Tritt folgen Kontakt über: kathrinschadt@hotmail.com

Fachbereich 2 der Stiftung Universität Hildesheim

Kulturpartner:

Medienpartner:

Spendenaktion:

Am Meer

Am Meer

Von Sarah Liebich aus Hildesheim

Prosanova Schulprogramm

Das PROSANOVA Schulprogramm konnte in diesem Jahr plötzlich nicht durchgeführt werden, wie wir es vorgesehen hatten – alles war anders und auf einmal gab es die Schulen nicht mehr!

Trotzdem hat sich eine Gruppe motivierter Schreiberinnen zusammengefunden: Über Zoom gab es in Workshops Schreibimpulse, Quarantäne-Beobachtung, Erzählübungen, eine gemeinsame Googledoc-Geschichte (live und in verschiedenen Farben) und einiges mehr. Aus den Texten, die im Rahmen der Workshops entstanden

Alle Beiträge

Widerstand/Reibung - Glätte/Reibungslos

von Judy Köhler aus Hildesheim

GLÄTTE/REIBUNG

von Carolin Graw aus Hildesheim

Gedichte (aus der Zeitung gestrichen)

von Sarah Liebich aus Hildesheim

TANZEN MIT SERA

von Janna Möllering aus Hildesheim

ERINNERUNG

von Philine Bünger aus Hildesheim

Zeitlos

von Philine Bünger aus Hildesheim

Gedichte (aus der Zeitung gestrichen)

von Janna Möllering aus Hildesheim

beobachten & schreiben

von Judy Köhler aus Hildesheim

Am Meer

von Sarah Liebich aus Hildesheim

Nach Osten

von Carolin Graw aus Hildesheim

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Nach Osten

Nach Osten

Nach Osten

Ich fragte mich woher sie das Telefon hatte. Genauso wie den Akku oder einen Vertrag mit dem sie telefonieren konnte.

Bei allen Fragen die ich mir in den letzten Monaten stellte, war das die eine die sich tief in mein Gehirn gefressen hatte. Sie hatte sich in meinen Gedanken verkeilt und tauchte immer wieder auf. Woher hatte sie dieses Handy? Wenn ich in den Trümmern nach Konserven suchte, hämmerte diese Frage in meinem Kopf. Wenn ich vor Hunger oder Angst nicht einschlafen konnte, drehte sie sich in meinen Gedanken, bis ich Kopfschmerzen bekam.

In der Nacht des 23. Julis hielt ich es nicht mehr aus. Ich war mir nicht einmal sicher, ob es der 23. Juli war, doch nach meiner Zeitrechnung kam das ganz gut hin.

Ich konnte schon wieder nicht einschlafen und ich war es leid, mich mit der Frage herumzuquälen. Ich musste eine Antwort finden. Denn sonst, da war ich mir sicher, würde ich niemals zur Ruhe kommen.

Ich setzte mich auf, wobei die Äste unter meiner dünnen Isomatte knackten und Jody weckten. Er sprang auf und sah sich hektisch um. Als er realisierte, dass keine Gefahr bestand setzte er sich hechelnd hin und starrte mich an. Von seiner Zunge triefte Spucke auf den Boden.

Es war seltsam, dass wir uns so gut verstanden, weil ich schon immer ein tief überzeugter Katzenmensch war. Aber nun war der ehemals sehr fette Dackel eben das Einzige, das mir geblieben war. „Hey Dicker“, murmelte ich. Jody sprang zu mir und hechelte eine Portion Speichel auf meinen Schoß. Ich seufzte und begann ihn hinter den Ohren zu kraulen.

Alles war so still. Ein leises Rauschen wehte durch die Blätter des Waldes, irgendwo hörte ich einen Uhu und natürlich Jodys lauten Atem.

Es gab keine Autobahnen mehr, die Lärm machen konnten und auch keine Besoffenen, die mitten in der Nacht durch den Wald torkelten. Das alles war Vergangenheit.

An dem Tag, an dem alles zusammengebrochen war, war Jody der Einzige gewesen, der mir treu blieb. Mein Herz begann bei der aufkommenden Erinnerung zu rasen und ich spürte, wie die Luft dünner wurde. Also zwang ich mich, meine Gedanken auf etwas anderes zu lenken. Auf die einzig sinnvolle Frage, die mich seit Monaten beschäftigte. Woher hatte die Frau das Handy? Warum funktionierte es und mit wem hatte sie telefoniert? Ich schloss meine Augen, während ich Jody weiter hinter den Ohren kraulte. Er hatte seinen Kopf auf meinen Oberschenkel gebettet und war wohl wieder eingeschlafen.

Die Frau hatte ein faltiges Gesicht, hatte ihr graues Haar zu einem Dutt zusammengesteckt und trug Kleidung mit Blumenmuster. In all den grauen Trümmern war sie seltsam farbenfroh herausgestochen.

Allein, dass da überhaupt ein Mensch war, hätte mich aufmerksam machen müssen, geschweige denn, dass sie telefonierte. Doch in dem Moment war ich einfach stockstarr stehen geblieben. Ich hatte sie beobachtet, wie sie da fröhlich auf einer Bank hinter einem Busch saß und telefonierte. Mit einem Handy, welches noch drei Wochen nach dem großen Einsturz funktionierte!

Jody leckte mir langsam den Unterarm entlang und ich stupste ihn zurück. So viel Liebe hatte ich für einen Hund dann doch nicht übrig.

„Ich muss nach Osten.“, sagte ich und er sah mich aus tiefen Augen an. Nur Hunde und kleine Kinder hatten einen solchen Blick. „Nach Osten“ wiederholte ich und stand auf. Es war noch mitten in der Nacht, doch schlafen konnte ich ohnehin nicht mehr. Außerdem wusste ich, dass es Zeit zu gehen war. Genau in dieser Sekunde und keiner anderen.
Also packte ich meine Sachen zusammen, strich meinem kleinen Freund noch einmal über den Kopf und ging in die Richtung, in der in 5 Stunden die Sonne aufgehen würde.

Von Carolin Graw

Prosanova Schulprogramm

Das PROSANOVA Schulprogramm konnte in diesem Jahr plötzlich nicht durchgeführt werden, wie wir es vorgesehen hatten – alles war anders und auf einmal gab es die Schulen nicht mehr!

Trotzdem hat sich eine Gruppe motivierter Schreiberinnen zusammengefunden: Über Zoom gab es in Workshops Schreibimpulse, Quarantäne-Beobachtung, Erzählübungen, eine gemeinsame Googledoc-Geschichte (live und in verschiedenen Farben) und einiges mehr. Aus den Texten, die im Rahmen der Workshops entstanden

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von Judy Köhler aus Hildesheim

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Sie kramte in ihrer Geldbörse herum, als würde sie nach etwas suchen. Aber nicht nach Geld. Ihre Augen waren blassblau und die Falten rund um ihren Mund bewegten sich sanft, während sie mit zusammengebissenen Zähnen weiter ihren Finger in dem dunkelgrünen Portemonnaie herum gleiten ließ.

Nicht mal nach sieben Stunden auf Arbeit löste sich auch nur ein einziges ihrer langen, blonden Haare aus ihrem Zopf.

Ich spürte die Augen auf mir. War es wirklich so interessant für dich, wie ich deinen Cappuccino zubereitete? Wusste er einfach nicht, wo er sonst hinschauen sollte? Machte er sich Sorgen, ich könnte etwas falsch machen? Wusste er, wie man einen Cappuccino macht? Sein Lächeln erreichte seine starren Augen nicht, nachdem ich ihm das heiße Getränk über die Theke reichte und er verschwand.

Von hinten sah es aus, als säße sie ziemlich angespannt im Auto – Auf dem Beifahrersitz, der in seinem Auto links, statt rechts war. Im Rückspiegel konnte ich seine strahlenden Augen erkennen und auch, wenn ich ihr Gesicht nicht sehen konnte, war ich mir sicher, dass sie lächelte. Ich konnte es spüren.

Der Kassierer, bestimmt war er so um die 19 Jahre alt, zog unseren Einkauf übers Band. Sein Blick war konzentriert, seine Bewegungen schnell und trotzdem war hier und dort für eine Sekunde ein Zögern wahrzunehmen. Bestimmt war er neu.

Ein Mundwinkel ging hoch, dann der andere. Ich spürte es. Ich verursachte es.

Von Judy Köhler

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Gedichte (aus der Zeitung gestrichen)

Gedichte (aus der Zeitung gestrichen)

Nr. 1
Immer neu wachsen.
Zunächst nur langsam,
Aufmerksam.
Danach rasend schnell.
Wir hocken, leer,
Dann belebt.

Nr. 2
Leichen.
Fürchtet, Angst.
Angst nicht!
Vertrauen, ohne Panik.
Sterne bleiben stärker.

Von Janna Möllering

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Zeitlos

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